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Am Mittwoch, den 21.Dezember 2022 gab Prof. Ulrich Sprick, Professor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Chefarzt der Ambulanten Dienste und der Tageskliniken des Alexius/Josef Krankenhauses in Neuss, in der Tageszeitung „Die Welt“ ein Interview zu seinen Forschungsarbeiten mit der Transkraniellen Pulsstimulation.
Darin gab er einen Ausblick auf die demnächst erscheinende Publikation seiner klinischen Anwendungsbeobachtung zur TPS, die seit einem Jahr durchgeführt wird und an der rund 100 Patient:innen, die an Alzheimer-Demenz erkrankt sind, teilnehmen. Die Ergebnisse von Prof. Sprick und seinem Team decken sich einmal mehr mit jenen Ergebnissen aus unterschiedlichen Studien, Daten und Untersuchungen, die bisher zur Transkraniellen Pulsstimulation veröffentlicht wurden.
Im Interview berichtet Prof. Sprick, dass die TPS zum einen dazu führt, dass sich die Symptomatik bei den Betroffenen nicht weiter verschlechtert, also die Erkrankung zum Stillstand gebracht werden kann, und zum anderen, dass sich der soziale Aktionsradius der Menschen deutlich erhöht: Die mit der TPS behandelten Proband:innen nehmen wieder aktiver am Alltagsleben teil, sind häufig besserer Stimmung als zuvor und auch Gedächtnisdefizite können sich in unterschiedlichem Ausmaße verbessern.
Neben verschiedener klinischer sog. „Testbatterien“, die die Forschenden zur Beurteilung der Veränderungen bei den Alzheimer-Patient:innen nutzen, werden auch die Beobachtungen der Angehörigen im Alltag berücksichtigt. Das Fazit ist, dass sich die Alltagskompetenz der Patient:innen dank der TPS deutlich verbessert.
Dass die Transkranielle Pulsstimulation auch eine ernstzunehmende Behandlungsoption bei Depressionen ist, hat sich bereits vielfach bestätigt und ist Gegenstand der aktuellen Forschung. Auch Prof. Sprick berichtet im Interview über den Erfolg der TPS bei schwerer, ansonsten therapieresistenter Depression, bei der Medikamente keine Wirkung zeigen konnten. Durch die gezielte Behandlung des Belohnungszentrums im Gehirn mit den TPS-Stoßwellen konnte die Erkrankung vollständig aufgelöst werden.
Doch damit nicht genug: Prof. Sprick und auch andere Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die Stoßwellen der Transkraniellen Pulsstimulation dazu beitragen könnten, die Wirkung von Medikamenten zu verstärken, indem die ultrakurzen TPS-Pulse bisher verschlossene Türen öffnen: Die sog. „Blut-Hirn-Schranke,“ eine Grenze zwischen Blut und Zentralnervensystem, schützt das Gehirn normalerweise vor nahezu allen Fremdstoffen und lässt das Eindringen der meisten Substanzen, die zur Behandlung von Demenz-Erkrankungen tatsächlich sinnvoll wären, nicht zu. Mit der TPS scheint es ersten Untersuchungen zufolge jedoch möglich zu sein, diese Schranke jeweils kurzfristig zu öffnen und die Substanzen so direkt ins Gehirn zu transportieren und damit ihre Wirkungsmöglichkeiten zu potenzieren.
Weitere Untersuchungen und Studien zu diesem Aspekt sind notwendig und werden viel Zeit in Anspruch nehmen. Sollte diese Beobachtung bzw. diese Hypothese sich als richtig erweisen, stehen wir vor einem großen Schritt zu multimodalen Therapien, die Millionen Betroffenen bei verschiedenen neurodegenerativen bzw. neurologischen Krankheitsbildern konstruktiv helfen werden können.
Interview mit Prof. Ulrich Sprick in “Die Welt“:
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